UFO bei Ulm

Mehr als nur ein Lichtpunkt

 

(letzte Änderung) Juli 2012

 

Zeitpunkt: 11.8.1993

Ich war im Auto unterwegs, mein Ziel war Österreich. Zwischendurch wollte ich, wie es bei mir schon Gewohnheit war, einmal auf einem ruhigen Parkplatz übernachten.

 

Meteoritenschauer

Ein Jahrhundertereignis (aus astronomischer Sicht) sollte stattfinden. In der Nacht würde ein Meteoritenschauer (wie es schon ewig keinen mehr gegeben hatte) die Erde treffen. Ursache war der Komet "Swift Tuttle". Die Presse versprach bei klarer Sicht gegen Mitternacht einen Regen von Sternschnuppen. Dieses Ereignis, wollte ich mir nicht entgehen lassen.

 

Klare Sicht überm Baggersee

Um Phänomene aus dem Kosmos beobachten zu können braucht man klare Sicht und keine Wolken. Genau diese Voraussetzungen waren nun eingetreten. Ich hatte die Schlechtwetterfront, die im ganzen Norden von Deutschland vorherrschte, hinter mir. Warum sollte ich also weiter fahren um unter neuen Wolkenbänken zu sein? Ich sah mich, obwohl es noch früh war, nach einem geeigneten Übernachtungsplatz um. Den Ort Nördlingen hatte ich hinter mir gelassen.

 

In der Nähe von Ulm

Ein Hinweis auf einer Nebenstrecke zum "Härtsfeldsee" weckte meine Aufmerksamkeit. An vielen Seen gab es meiner Erfahrung nach gemütliche Plätzchen. Wenig später war ich da. Der Platz entsprach meinen Vorstellungen. Hier wollte ich bleiben. Die verbleibende Zeit vertrieb ich mir mit einem Bad im See und einem Spaziergang auf einen Hügel, der auch zum Üben für Hängegleiter genutzt wurde.

 

Ein Stern am Tage?

Inzwischen hatte ich zu Abend gegessen und vertrat mir die Beine. Ich blickte zum Himmel, eigentlich ohne Grund, denn für die Beobachtung von Sternschnuppen war es noch viel zu hell. Wäre ich hoch genug gewesen, hätte ich noch etwas von der Sonnenscheibe sehen müssen. Doch über mir leuchtete ein "Stern".

 

Es konnte kein Planet sein

Ich schaute eine Weile zu ihm hin. Das Objekt war nicht nur sehr hell, es war auch größer als nur ein Punkt. Das kenne ich eigentlich nur von Jupiter, dem größten Planeten in unserem Sonnensystem. Dann fing ich an nachzudenken. Wie konnte an dieser Stelle ein so heller Stern leuchten Der Lichtpunkt war fast im Zenit. Geschätzte Höhe: 70 - 80°.

 

Viel heller als Jupiter

Die hellsten Himmelsobjekte, wie die Venus, sind nie in solcher Höhe zu sehen. Ich wusste, dass man Jupiter hätte sehen können, doch sehr viel tiefer. Außerdem war es dazu noch viel zu hell. Dennoch war etwas zu sehen. Und was man sieht, ist ja real. Also musste es doch ein Stern sein. Das musste genauer erforscht werden. Wofür gibt es schließlich Ferngläser.

 

Schneller Blick durchs Fernglas

Mein Fernglas, das eine gute Optik hatte, lag auf dem Beifahrersitz. Ich beeilte mich es zu holen. Das dauerte wirklich nur einige Sekunden. Und ich hatte das Objekt tatsächlich auf Anhieb im Visier. Doch da passierte es. Ich hatte noch mitbekommen, dass das Ding mitten im Blickfeld des Fernglases (8 X 40) zu sehen war.

 

Ausgeknipst

Dann war es wie ausgeknipst! Ich nahm gerade noch wahr, daß kurz etwas Dunkles in Objektnähe zu sehen war. Ich konnte es aber nicht lange genug durch das Fernglas beobachten, um gewisse Einzelheiten zu erkennen. Es war mir nicht vergönnt. Ich sollte (durfte?) es nicht sehen. Denn weswegen verschwand es gerade in dem Bruchteil einer Sekunde, als das Fernglas darauf gerichtet war? Zufall? Ein sehr merkwürdiger Zufall!

 

Zwei Zirrenwölkchen

Doch es war nicht ganz verschwunden. Es hatte noch eine gewisse Resthelligkeit. Ich konnte es gerade eben noch im Fernglas erkennen. Vorher war es mit bloßem Auge viel heller und größer zu sehen gewesen. Neben dem Lichtpunkt machte ich noch zwei kleine Wölkchen aus. Diese müssen sich durch den Vorgang des plötzlichen Verschwindens gebildet haben. Diese Wölkchen waren sehr klein und waren auch nur durch das Fernglas sichtbar. Sie hatten das Aussehen von Zirrenwölkchen. Da der schwache Lichtpunkt immer in ähnlichem Abstand zu den Zirren blieb, war er wohl stationär.

 

Dann war es fort

Da er aber nach und nach noch an Helligkeit verlor, mag er sich von meinem Standpunkt aus noch weiter von mir fortbewegt haben. Ich schätze, daß ich das Fernglas noch etwa 4 Minuten auf den Lichtpunkt gerichtet hielt, ohne daß etwas geschah. Dann setzte ich kurz ab, um mich etwas zu entkrampfen. Ein erneutes Auffinden war mir danach nicht mehr möglich.

Die Beobachtungszeit war 20.30 Uhr - 20.34 Uhr.

Standort: Ostufer des Härtsfeldsees. (zwischen Nördlingen und Heidenau)

Breite 48° 43’ Länge 10° 22’ östl.

 

Fast keine Sternschnuppen

Nebenbei, vom großen Meteoritenschauer war leider nicht viel zu sehen. Das war eher ein Flop. Dennoch legte ich mich sehr zufrieden ins Auto um den Rest der Nacht zu schlafen.

 

Computersimulation

Mit einer Computersimulation habe ich mir später durch Eingabe von Koordinaten und Uhrzeit ein Bild der damals vorhandenen Sternenkonstellation verschafft.

Danach war die Sonne im Begriff unterzugehen. — Jeder weiß, dass man zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges noch keine Sterne sehen kann. Ausgenommen vielleicht die Venus, aber diese kam nicht in Frage, da sie ohnehin niemals in Zenithnähe vorgefunden werden kann.

 

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/ET/beiUlm.htm