Sperrgebiete

und Verbote

 

Mai 2011

Wissen geheim halten

Zutritt verboten

UFO-Flughafengelände im Bau

Berühren untersagt

Fliehen zwecklos

Verbotene Zonen

 

Wissen geheim halten

Maßregelung

Du hast deinem Vater ziemliche Schande gemacht! Du hast deine rechte Hand gegen ihn erhoben (In Wirklichkeit war ich mal wütend auf ihn gewesen). Du solltest doch nichts weitererzählen von dem, was ich dir gesagt habe. Nur malen solltest du es. Das habe ich dir doch mehrmals gesagt!“ (Ich sollte damals die Dinge, die ich über den Bau herausgefunden hatte, für mich behalten und nicht anderen weiter erzählen. Nur malen durfte ich die Dinge, die ich gesehen hatte.) Tatsächlich habe ich mich aber um diese Anweisung damals nicht gekümmert.

 

Durch seine Beschäftigung in der Basis, die wohl hauptsächlich darin bestand, Augenfilme zu schauen, bekam er auch das eine oder andere von der Außenwelt mit, vorwiegend jedoch vom Bau, der Kolonie, die sich ganz in seiner Nähe befand. Vieles von dem, was er in den Filmen sah, galt es aufzuzeichnen.

 

 

Zutritt verboten

Ein Gefängnis ist nur dann ein Gefängnis, wenn man dort tatsächlich auch gefangen ist. Dafür sorgen entsprechende Absperrmechanismen. Solche gab es auch in der Basis, wie z.B. eine künstliche Geisterscheinung, welche einen am Betreten sensibler Bereiche hinderte.

 

Geisterscheinung

Kaum erreichte sie jedoch die vordere Begrenzung des Eingangstores ereilte sie das selbe Schicksaal wie das ihres Vorgängers. Sie zerplatzte wieder in der Luft….usw. Immer wieder dasselbe. Das Auftauchen und Vergehen der Erscheinung in der Luft dauerte dabei vielleicht zwei Sekunden. 

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/030waechter.jpg

             Der Wächtergeist

 

Bewusstlos

Was passierte, wenn man diesem durchsichtigen Wächter in der Luft begegnete, habe ich damals in unserer Basis auch mal ausprobiert. Man bekam dabei ein unangenehmes Kribbeln im ganzen Körper und war dann für eine Weile wie gelähmt. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern. Denn danach lag ich dann plötzlich wieder vor dem Eingangstor, so als wenn mich jemand aus dem Eingangsbereich  weggebracht hätte und anschließend vor dem Tor abgelegt hatte. Vermutlich hatten diese Arbeit wohl die im Op-Saal gemacht, während ich bewusstlos gewesen war. 

 

 

UFO-Flughafengelände im Bau

Groß wie ein Fußballplatz

Die große grüne Wiese rechts im Bild soll dagegen Teil des Hafengeländes im Bau darstellen. Dies war eine ungefähr "Fußballplatz-große Wiese" mitten in Mondscharade, auf der mindestens zwei flache graue Hallen untergebracht waren.

 

Ein Sperrgebiet

Den Bewohnern Mondscharades war es strengstens untersagt, dieses Gelände zu betreten. Selbst Walter hat es nie gewagt, das Gelände dieser Hafenanlage zu betreten. Zu nächtlicher Stunde sah man hier im Winter manchmal grün leuchtende, diskusförmige Objekte starten und landen.

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/090UFO.jpg

             Hafengelände

 

Berühren untersagt

Das Dach aus "Eis"

Obwohl das Eis des Himmels im Bau allgegenwärtig war, war es dennoch verboten, es zu berühren. Seine Mutter hatte deshalb auch immer geflissentlich einen großen Bogen um die riesigen Eistürme oben in den Bergen gemacht, damit er nicht auf dumme Ideen kam. Wenn er dennoch darauf gepocht hatte, endlich einmal das Eis am Rande berühren zu dürfen, hatte sie ihm meist ausweichend geantwortet: „Ach Walter, heute nicht! Das ist viel zu weit dorthin! Lass uns heute lieber hier unten im Tal spazieren gehen…!“ oder „Dort zum Eis können wir nicht hin. Dort führt kein Weg hin!“

 

Strenge Verhaltensmaßnahmen

Offenbar waren Eltern gehalten, selbst Kindern strenge Regeln aufzuerlegen. Kinder sollten erst einmal in einer Illusion aufwachsen (vergleichbar vielleicht mit dem Weihnachtsmann). Hätte das Kind das Eis, welches keines war, angefasst, wäre eine Illusion geplatzt. Das Dach über einem ist gar kein Eis. Früh wären weitere Fragen aufgekommen: Wer hat das Dach gemacht, was ist hinter dem Dach, warum überhaupt das Dach …

 

Meeresbrandung

Bei einem anderen Ausflug an den Rand des Baus hat W.P. auch mal hinter dem Eis des Dachs die tosende Brandung irgendeines Ozeans gesehen. Das Schäumen des Ozeans draußen, war dabei auch deutlich im Bau drinnen zu hören. Es hörte sich an, als würde hier irgendein unsichtbarer Sturm toben, der in Böen mal stärker und dann wieder schwächer wurde. 

 

Auch wenn über einem das Meer brandet, stellen sich Fragen und sicherlich auch der Wunsch, einmal das zu sehen, was es alles über dem Dach zu sehen gibt.

 

 

Fliehen zwecklos

Eine seiner ehemaligen Lehrerinnen hatte ihn mal vor dem Fliehen aus dem Bau gewarnt. Wortwörtlich hatte sie damals in der Schule zu ihm gesagt: „Du kommst nicht raus. Du kannst nur rausgeschmissen werden – mit einem Tritt in den Hintern – !“ Obwohl dieser Kommentar in aller Deutlichkeit vor einer Flucht aus dem Bau warnte, fühlte sich Walter hiervon dennoch in keiner Weise abgeschreckt. Wenn es verboten war zu fliehen, dann durfte man hiervon halt niemandem etwas erzählen.

 

 

Verbotene Zonen

Im Sperrgebiet

Direkt hinter dem Ortsrand von Mondscharade schien die gesamte Gegend so gut wie ausgestorben gewesen zu sein. Keine Menschenseele schien sich hierher ins Sperrgebiet hinein zu verirren. Problematisch wurde es erst für Walter erst, als die Schotterpiste durch das Sperrgebiet plötzlich vor einigen Felsbrocken auf der Straße endete. Ab hier schien es kein Vorwärtskommen mehr per Taxi zu geben. Walter verließ deshalb hier sein Taxi und suchte in der umgebenden Landschaft nach Orientierungspunkten, die er mit seiner Karte vom Sperrgebiet vergleichen konnte.

 

Spalte im Dach

Zu seinem Erstaunen entdeckte er aber dort, wo sich in etwa die Stelle Entero in der Landschaft befinden musste, kein kleines Örtchen wie im Film vom Einzug, sondern nur eine größere Spalte im Dach des Baus, durch die man blauen Himmel sehen konnte. Diese befand sich allerdings so hoch im Himmel, dass man durch sie höchstwahrscheinlich nicht ohne Leiter nach draußen gelangen konnte. Dennoch war Walter begeistert. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er den blauen Himmel draußen mit seinen eigenen Augen gesehen. Ein drinnen und draußen oberhalb ihrer Welt schien es also tatsächlich zu geben.

 

Getrennte Welten

Walter wurde nun mit einem Mal schlagartig klar, was die Älteren immer mit dem Dach und der unterirdischen Höhle gemeint hatten. Ihr weißes Dach war also eine Art Trennwand, die eine Welt oben von einer Welt unten trennte. Oben gab es blauen Himmel und Wolken und unten nur weißen Himmel ohne Wolken.   …

 

Kartenteil fehlt

W.P. verglich erneut die Karte vom Bau, die man ihm gegeben hatte, mit den geografischen Verhältnissen. Erstaunt stellte er dabei fest: „Seltsam nur, dass der Rest des Tals da hinten nicht mehr auf der Karte verzeichnet war. Diesen Teil der Karte schien irgendjemand mit einer Schere abgeschnitten zu haben! Warum nur? Warum nur wollten sie, dass niemand von diesem Teil des Sperrgebiets erfuhr? – Vielleicht wussten sie, dass man hier rauskam und wollten nicht, dass man davon wusste. Wahrscheinlich wollten sie nicht, dass man zu denen in Russland ging, weil sie wussten, dass es dort in Russland keine guten Orte gab, zu denen man hingehen konnte.    

 

Zu enge Grenzen

Selbst wenn der Bau für ein Kind womöglich recht groß wirkte, so kam man doch, wenn die Maßangaben des Barabou stimmten, schon nach einer Stunde Wegzeit von einem Ende zum äußersten gegenüberliegenden Bereich. Ein Querung in den schmaleren Bereichen dürfte nicht einmal 20 Minuten gedauert haben. Die Versuchung, schon als Kind einmal an die Grenzen zu gehen, dürfte sehr groß gewesen sein. Mit natürlichen Grenzen, z. B. einer Insel im Ozean, hätte man es deutlich leichter gehabt, solch eine isolierte Welt zu betreiben.

 

Drakonische Strafen

Sein Ausflug (Walter Pfeffer) ins Sperrgebiet, brachte ihm im übrigen seinen Arbeitsplatzverlust ein. Als Strafe wurde er überdies auf unbestimmte Zeit für Arbeiten in einer Kläranlage eingesetzt. Die im Bau hatten also ihre Methoden, Menschen einzuschüchtern und bei der Stange zu halten.

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/113klaeranlage.jpg

             Die Kläranlage, Arbeitsplatz für Verurteilte

 

Ein fast normales Leben

Viel wird es den Verantwortlichen im Bau darum gegangen sein, trotz der Isolation, den Menschen dort ein (den Umständen entsprechend) normales Leben zu ermöglichen, denn so ist es wesentlich leichter, sie zu regieren; andernfalls hätte man sie wie Sklaven behandeln müssen. Mit einer entsprechenden Schulbildung und einer geeigneten Philosophie (Weltanschauung), die recht religiös ausgerichtet zu sein schien, hat man die meisten Menschen dort irgendwie halten können..

 

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/NeuBerlin/sperrgebiet.htm