Sterben

Kult um die Toten

 

Mai 2011

Wohin mit dem Toten   

Seelenstangen   

Licht für die Verstorbenen anzünden   

Phasenraumstaub   

Das Sterben erlebt

 

Totenkult

Der Umgang mit Toten ist in aller Regel stark von den vorherrschenden Glaubensvorstellungen abhängig. Es sollte also nicht wundern, wenn in so einer isolierten Kolonie, die überdies stark religiös geprägt war, ganz ungewöhnliche Riten und Bräuche im Zusammenhang mit dem Ableben eines Menschen praktiziert werden.

 

 

Wohin mit dem Toten

In einer unterirdischen Basis wird man diesen nicht einfach begraben können. 

Hier der Bericht des Barabou:

 

Absorberbecken

Wie er den Körper eines angeblichen Innerirdischen womit er höchstwahrscheinlich einen Außerirdischen meinte in unserem Absorberbecken in seine Bestandteile aufgelöst hat. Hierzu hat er zuerst grob das Fleisch von den Knochen im Absorberbecken abgekratzt und dann den Rest in so einer brodelnden dunkelroten Suppe gekocht. Am Ende waren dann im Absorber nur noch die Knochen des Innerirdischen übrig.

 

Seegrund

Von diesen wurde dann der Gesichtsknochen abgetrennt und über unseren Verklapper direkt neben dem Absorber raus in den See geworfen. Dort sah man dann wenige Augenblicke später den Gesichtsknochen langsam auf den Grund des Sees vor unserer Scheibe fallen. Ein solcher Beisetzungsakt war in unserer Basis immer ein sehr trauriger Moment gewesen. Alle haben um den armen Gott getrauert, der so schändlich bei seinesgleichen auf dem Seegrund beigesetzt werden wollte.

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/005knochensee.jpg

            Knochen am Seegrund 

 

Bestattungsritual

Wie ich zu Anfang bereits erwähnt habe, gab es in unserer Basis ein besonderes Bestattungsritual, bei dem wir auf reichlich sonderbare Art und Weise unsere Götter bestattet haben. Dies gestaltete sich, glaube ich so, dass zuerst im Absorber das Fleisch vom Körper des verstorbenen Gottes getrennt werden musste. Dies war, glaube ich, immer die Aufgabe meines Vaters in unserer Basis.

 

Skulls

Anschließend musste dann der Gesichtsknochen des Gottes aus dem Absorberbecken mit einer automatischen Zange herausgeholt werden und durch den Verklapper raus in das Wasserbecken direkt vor unserer Glasscheibe in unserem Wohnzimmer geworfen werden. Die Idee einen Gott als Totenkopf oder auch als Gesichtsknochen darzustellen ist, glaube ich, in Anbetracht solch eines seltsamen Bestattungsrituals keineswegs abwegig! 

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/164halsabschneider.jpg

             Knochen der Götter

 

Gebeine zerrieben

"In der Stadt Mondscharade gibt es ein Räderwerk, in dem die Gebeine der göttlichen Wesen beider Seiten zerrieben werden. Verhält sich ein göttliches Wesen mal nicht so wie es das soll, dann ziehen sie ihm einfach die Seelenhaut ab und machen ein neues göttliches Wesen aus ihm. Im Grunde funktioniert das genauso wie beim Brot backen auch. Stellt der Bäcker fest, dass die Kruste eines seiner Brote verbrannt ist, zieht er ihm die Pelle ab und backt den unreifen Rest noch einmal neu!"

 

Datensicherung

Ein Verfahren, um an die Festplatte (Datenspeicher) eines Toten zu gelangen? Eine Praxis, die uns hier draußen völlig fremd ist. Immerhin setzt das auch eine Technik voraus, die wir noch nicht beherrschen. – Aber irgendwie schon etwas makaber.

Das mit dem "Neumachen" wird womöglich ein Prozess sein, der bei Geburt und Tod stattfindet, nämlich so etwas wie eine Wiedergeburt (neue Geburt) einer Identität, die ihr Leben beendet hatte. Offenbar ein Vorgang, den die Innerirdischen in eigener Regie vollführen.

 

Entpersonifiziert

Vermutlich hat dieses Schicksaal auch Walter Pfeffer ereilt. Denn wie sonst hätte man an sein silbernes "Mürmelchen" in seinem Gehirn gelangen sollen, in dem vermutlich alle seine Augenfilme gespeichert waren. So gesehen ist er also wahrscheinlich nie wirklich gestorben, sondern wurde nur einmal kurz "entpersonifiziert" und anschließend neu "hochgefahren".  

 

 

Seelenstangen

Seelenstange

Eine Beerdigung in einer Seelenstange bot dagegen die Möglichkeit, sich in regelmäßigen Abständen immer wieder mit dem alten Geist zu unterhalten. 

 

Tote werden frisch gehalten

So etwas wie Seelenstangen kennt bei uns auch niemand. Offenbar eine Vorrichtung, in der man einen Verstorbenen noch eine Weile nach seinem Ableben "frisch" halten kann. Man hindert ihn aber auch gleichzeitig daran, neu hochgefahren zu werden. Dafür hat man aber die Möglichkeit, noch über einen längeren Zeitpunkt, mit dem Toten zu kommunizieren.

 

Geistfriedhof

Eine Beerdigung in einer Seelenstange bot dagegen die Möglichkeit, sich in regelmäßigen Abständen immer wieder mit dem alten Geist zu unterhalten.  Der Geistfriedhof in unserer Basis war eine abgelegene Lagerhalle, in deren Mitte sich eine umzäunte Fläche mit losem Geröll befand, in der sich der eigentliche Geistfriedhof befand.

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/057geistfriedhof.jpg

             Geistfriedhof

 

Leuchtende Geister

Innerhalb der abgezäunten Fläche konnte man mit Brille einige Geistblasen auf dem Boden liegen sehen, die alle mehr oder weniger stark leuchteten. Die dunklen Geistblasen sahen eher aus wie dünne Blasen aus Glashohlkörpern, während die etwas heller leuchtenden Geistblasen wie kompakter grüner Nebel in der Luft aussahen.

 

Beschreibung: http://www.fallwelt.de/NeuBerlin/bilder/474nachtsimBau.jpg

            In grüner Farbe die Geister der Menschen

 

Spezielle Brille

Dieses Bild vor einem in der Brille war dabei unabhängig von der eigenen Blickrichtung. Egal wie man auch seinen Kopf drehte, die Geistblasen im umzäunten Bereich befanden sich immer an der selben Stelle. Ohne Brille war hingegen so gut wie nichts zu sehen.

 

Die längst Verstorbenen

Die durchsichtigen "dunklen" Geistblasen auf dem Friedhof sollten dagegen von Personen stammen, die schon länger auf dem Friedhof liegen würde.

 

Auch dieses Verfahren, die Geister länger "frisch" zu halten, scheint nur für eine bestimmte Zeit zu funktionieren. Danach fehlt auch ihnen die erforderliche Energie.

 

Guter Tod

Geist kommt über den Tod mehr oder weniger gut hinweg. Hatte man einen guten Tod, konnte man später als Geist noch lange Zeit weiterleben.

 

Ascheschippe

Ähnlich wie im Bau auch gab es in unserer Basis etwa einen Meter lange Metallstangen, mit denen man sich per Geist unterhalten konnte. In unserer Basis haben wir diese Metallstangen deshalb auch Seelenstangen oder Ascheschippen genannt. Der Name Ascheschippe hatte dabei etwas mit dem Glauben zu tun, dass eine Seele beim Sterben wie eine Kerze langsam ausbrannte. Nach dem Tod konnte man deshalb bestenfalls nur die Asche einer Seele aufheben und keine komplette Seele. Unterstützt wurde dieser Glauben in unserer Basis durch das, was wir vor und nach dem Tod im Phasenraum einer Person an Veränderungen gesehen haben.

 

Seelenasche

War jemand lebendig, so hatte er eine in allen Farben leuchtende Geistspirale im Phasenraum. Starb man jedoch, so ging dieses Licht im Phasenraum aus und zurück blieb nur ein Haufen ausgebrannter Seelenasche im Phasenraum. Diese konnte man dann nur noch in eine Ascheschippe füllen und so dann ewig aufheben. Mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen, da ich selbst hierüber fast nichts weiß. Am besten, man bildet sich deshalb selbst ein Bild, in dem ich von einigen Erlebnissen berichte, die ich im Zusammenhang mit Ascheschippen und dem Geist toter Personen in unserer Basis hatte.

 

 

Licht für die Verstorbenen anzünden

In unserer Basis gab es auch noch die Möglichkeit, gelbes Phasenraumlicht für die Verstorbenen anzuzünden. Dies war in einem separaten kleinen Raum möglich, in dem manchmal auch pfeifende Orgelmusik zu hören war. Wie man das gelbe Phasenraumlicht für die Verstorbenen in dieser Halle anmachen konnte, weiß ich nicht mehr. Ich kann lediglich sagen, dass das gelbe Licht für die Verstorbenen in dieser Halle aus einem langen Kasten an der Wand mit glatter kantiger Oberfläche kam. Eine einzelne Lichtquelle war an diesem Kasten nie genau zu sehen gewesen. Das Licht kam hingegen mehr so aus allen Ecken und Ritzen dieses Apparates heraus.

 

 

Phasenraumstaub

Ganz am Ende des Films sah ich, glaube ich, auch noch einmal, wie der Arzt erschlagen neben einer schwarzen Kiste auf dem Boden liegt. Zu all dem hat eine asexuelle Stimme im Film glaube ich damals gesagt: "… Sein Kopf hat jetzt hinten eine offene Stelle. Durch diese offene Stelle rieselt jetzt Phasenraumstaub in sein Gehirn rein…" Phasenraumstaub haben wir in unserer Basis auch den Geist genannt. Denn im Dunkelraum oder Phasenraum war der Geist einer Person ja immer als bunter Nebel in einer doppelwandigen Spirale erkennbar. Wenn man so was einmal gesehen hat, ist es nahe liegend, den Geist einer Person als Phasenraumstaub im Phasenraum zu bezeichnen. Mit offener Stelle im Kopf des Arztes waren sicherlich die beiden aufgeplatzten Stellen an seinem Hinterkopf gemeint, durch die man seine graue Gehirnmasse im Kopf sehen konnte. Durch diese offenen Stellen in seinem Kopf sollte nun also Geist oder Feldenergie in sein Gehirn hinein "rieseln". Im Film war dies nicht weiter veranschaulicht worden. Man konnte sich nur denken, dass jetzt Staub oder Phasenraumstaub durch die offenen Stellen in seinem Kopf in sein Gehirn hereinrieselt

 

 

Das Sterben erlebt

Dazu entnimmt man einem Verstorbenen seine "Festplatte" und bereitet die Daten technisch so auf, dass man diese in einem Bereschewansitz  jederzeit wieder     anderen "Hirnen" einspielen kann. – So oder so ähnlich.

 

Augenblick des Sterbens

Und nach vielleicht einer Minute verabschiedeten sich auch noch diese letzten Aktivitäten meines Gehirns. Mein Blickfeld färbt sich langsam schwarz und das Gesprochene im Raum dringt aus immer größerer Entfernung zu mir in mein Unterbewusstsein vor. Gleichzeitig fühle ich, wie sich mein Körper immer schwerer und müde anfühlt, so als würde ich langsam bewusstlos.

 

Eindrücke verblassen

Am Ende des Films sehe ich schließlich nur noch schwarz um mich herum, höre ein paar Stimmen im Raum wie aus großer Entfernung und spüre auch keine Schmerzen mehr in meinem Körper. "Ich wollte seine Seelenkraft! Ich habe es getötet, weil ich etwas von seiner Seelenenergie haben wollte." Ende dieses Films. 

 

 

 

Eine umfangreiche Schilderung in Sachen Seelenstangen in einem eigenen Kapitel in seinem Buch ab der Seite 55 auf: www.projectcamelot.org/base_new_berlin.html

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/NeuBerlin/sterben.htm