Februar 2007
Es steht geschrieben:
Die Bibel sagt uns dazu:
Gott
lässt uns in seinem Wort wissen:
Und
dann wird aus einem fast zweitausend Seiten dicken "Buch" zitiert;
einer Büchersammlung, die sich aus 66 Schriften zusammensetzt:
Dem
Alten Testament mit 39 Schriften,
dem
Neuen Testament mit 27 Schriften.
Doch
was Christen in diese Schriften hineininterpretieren ist bei genauerer
Betrachtung doch sehr überzogen.
Erst
einmal wird gesagt, Gott habe jene Schriften den Menschen gegeben und sie von
ergebenen Dienern aufschreiben, bewahren und beachten lassen. Und weil das so
ist, enthalten diese heiligen Schriften auch alles, was Gott uns zu sagen hat.
Was
dort nicht drin steht, das brauchen wir (noch) nicht zu wissen und weil Gott
der Autor ist, können wir alles völlig bedenkenlos und glaubensvoll als richtig
und gut ansehen.
Belegt
wird dieses Vorgehen dann mit einem Pauluszitat aus 2Tim 3,16
Denn
die ganze Heilige Schrift ist von Gottes Geist eingegeben. Sie lehrt uns, die Wahrheit
zu erkennen, unsere Schuld einzusehen, uns von Grund auf zu ändern und so zu
leben, daß wir vor Gott bestehen können.
Dass dieses Zitat in seiner Aussage völlig
überzogen ist, wird von Bibelchristen gerne übersehen, denn es deckt sich
schließlich mit ihren Ansichten.
Dass sich jenes Pauluszitat auch anders übersetzen
lässt zeigt uns selbiges Zitat aus der Züricher Übersetzung.
Jede
von Gottes Geist eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Lehre, zur
Überführung (des Sünders), zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
Daraus darf man natürlich nicht den falschen Schluss ziehen:
Da die ganze Bibel den Menschen von Gott eingehaucht wurde, trifft das
automatisch auf dieses ganze Buch zu.
Weitere Gedanken zum Thema: Ist die Bibel von Gott?
Wollte Christus die Evangelien?
Wenn wir in diesem Denken fortfahren, wird sich ein Fehler an
den anderen reihen und ein Trugschluss an den nächsten. Schnell wird die
Wirklichkeit aus den Augen verloren.
Wir müssen beginnen den nüchternen Fakten ins Auge zu blicken
und diese haben, mit den religiös geprägten Ansichten vieler Christen, nicht
mehr viel gemein.
Die Bücher der Bibel reflektieren das Wissen jener Zeit wider. Und hier
gilt es Abstriche zu machen, denn andere Völker hatten in vorchristlicher Zeit
manchmal ein deutlich fortschrittlicheres Wissen um die Dinge. Da wäre z.B. Ägypten
zu nennen; und in der ganz frühen Zeit waren es die Sumerer, die mit ihrem
Wissen ganz vornan standen. Die Hebräer waren ein Nomadenvolk; da ist es schwer
sich vorzustellen, dass gerade sie Vorreiter im Wissen um die Erde, ihre
Entstehung und den Werdegang des Lebens waren.
Weitere Gedanken zum Thema: Wissen der Zeit
Viele meinen, die Bibel sei das älteste Buch.
Auch hier haben wir es mit Klischeewissen zu tun. Auch wenn in der Genesis etwas
von der Erschaffung der Welt steht, ist das Buch dennoch nicht in jener Zeit
entstanden.
Das frühe Wissen entlehnten die Israeliten
aus fremden Quellen, die damals zugänglich waren. Diese waren vorzugsweise in
Babylon und in Ägypten.
Weitere Gedanken zum Thema: Die Bibel das älteste Buch?
Wenn man der Entstehung der Bibel auf den
Grund geht, kommt man an der Person Esra nicht vorbei. Esra war es, der zur
Zeit der babylonischen Gefangenschaft weitgehend das, was wir als die
kanonischen Schriften des AT bezeichnen, erstellt hatte. Dabei hatte er auf
verlorene Schriften, das Wissen der Babylonier und eigene Inspirationen
zurückgegriffen.
Weitere Gedanken zum Thema: Das AT des Esra
Jetzt kommen wir zu einem ganz wichtigen
Punkt, nämlich dem des "Vorhersagens". Vieles sehen wir ganz einfach
falsch, vieles wissen wir noch nicht. – So wäre es einfach, wenn uns Hilfe aus
dem Himmel zuteil wird. Z.B. könnte ein Prophet Gottes "sagen", was
uns nützlich wäre.
Doch das wäre wirklich zu einfach. Irgendwie
soll uns nicht alles gesagt werden – wohl weil wir selber darauf kommen sollen.
Und so können wir die göttlichen Inspirationen gerne einmal auf diesen Punkt
hin untersuchen. Wissen wird nur in den allerseltensten Fällen vorgesagt. Meist
wird man nur an längst bekanntes erinnert.
Weitere Gedanken zum Thema: Vorsagen
Das AT hat in erster Linie die Geschichte des
Volkes Israel zum Thema. Der Löwenanteil (vom Umfang her) des AT sollte deshalb
auch nur als Geschichtsbuch(-bücher) angesehen werden; und in diese Schriften
sollte man nicht mehr als angebracht hineininterpretieren.
Als
so genannte Lehrbücher gelten:
Sprüche, Psalmen, Sprüche, Hohelied, Prediger
Und diese Schriften wiederum enthalten
Weisheiten und Wissen jener Zeit; weniger Gotteswissen; dafür vordergründig
das, was die geistige Elite der Hebräer dachte.
Als
Propheten gelten:
Jesaja, Jeremia, Klagelieder, Hesekiel und
Daniel.
Diese Schriften beinhalten Erlebnisse der
jeweiligen Propheten und deren Offenbarungen und sind meist nach einem
bestimmten Muster erstellt:
Drohungen gegen das eigene Volk, Drohungen
gegen andere Völker, einige Verheißungen und geschichtliche Bezüge.
Als
kleine Propheten gelten:
Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha,
Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja und Maleachi.
Im Grunde genommen beinhalten auch diese in
erster Linie Mahnungen und Verheißungen.
Wir finden in den Schriften eine Menge
Gotteslob aber keine Antworten auf die dringendsten Fragen des Lebens.
Will man aus diesem umfangreichen
Schriftenmaterial Glaubensfragen beantworten, wird man lange suchen müssen;
denn solcherart Wissen ist von den Bibelschreibern nicht zusammengestellt
worden. Wenn wir dennoch zu bestimmten Themen gewisse Aussagen machen können,
dann meist nur "durch ein zwischen den Zeilen lesen" und durch hineininterpretieren
von Glaubensinhalten. – Oder wollen wir die fünf Lehrbücher als der Weisheit
letzter Schluss hinstellen?
·
Wo
kommen wir her?
·
Wo
gehen wir hin?
·
Was
geschieht mit dem Tod?
·
Gibt
es etwas was weiterlebt?
·
Warum
gibt es uns (mich)?
·
Wer
ist Gott?
Über diese "Kernfragen" machen sich
(einige) Menschen Gedanken.
Wie schön wäre es doch, dazu die passenden
Antworten in der Bibel zu finden!
Diese Antworten gibt uns das AT nicht. – Und
wenn sich jemand sicher ist, dass er
entsprechende Antworten in der Bibel (dem AT) bereits gelesen hätte, möge er
dieses bitte nochmals ganz bewusst nachlesen. (Ich beziehe mich hier nur auf
das AT, dem eigentlichen Teil der Bibel. Im NT gibt uns Paulus ansatzweise
einige Informationen).
Z.B. gibt es auf die letztgenannte Frage, wer
Gott ist, sehr unterschiedliche Aussagen. Diese sind sogar so unterschiedlich,
dass sie sich widersprechen! Mit sich widersprechenden Aussagen kann ich
wiederum nichts anfangen.
Mehr dazu siehe in der neunteiligen
Aufsatzreihe: Der biblische Gott
Und wenn wir uns mit dem Tod
auseinandersetzen, dann geraten wir vielleicht an Texte wie diesen:
Denn die Lebenden wissen, daß sie
sterben werden, die Toten aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr,
denn ihr Andenken ist vergessen.
Das war's denn also, würde man nur diesen
einen Text gelten lassen, welcher aus der Feder des Predigers kam.
Damit hätten wir auch gleich die Antwort auf
drei weitere Fragen. Wo gehen wir hin? Was geschieht mit dem Tod? Gibt es
etwas, was weiterlebt? –
Andere Bibelstellen kennen andere Antworten;
wer sucht, der findet. Somit finden wir in Sachen Tod und ein Leben danach in
der Bibel auch keine klaren Aussagen - auch hier stoßen wir oft auf
Widersprüchliches.
Adam und Eva, die angeblich ersten Menschen,
liefern dann die Antworten auf die meisten noch offenen Fragen wie: Wo komme
ich her und warum gibt es mich?
Auch hier müssen wir Klischees von dem
trennen, was wirklich geschrieben steht.
Selbst im AT finden wir Hinweise darauf, dass
Menschen längst vor Adam gelebt haben müssen; also auch hier nichts weiter als
Desinformation.
Mehr dazu unter: Menschen
vor Adam
So stoßen wir in der Bibel immer wieder auf
Widersprüche. Soll ich mir meinen Glauben aus Widersprüchen zusammenstellen???
– Das ist möglich, doch deshalb kann man sich niemals sicher sein, ob man sich
wirklich die richtigen Interpretationen herausgesucht hat. – Und so ist es auch
zu erklären, dass sich so viele verschiedene christliche Glaubensansichten
haben bilden können; und das unterschiedlich stark in fast jedem Zeitabschnitt.
Das hätte niemals geschehen können, wenn
"Gott" in seinen Botschaften an die Menschen diese wichtigen
Fragen/Antworten des Glaubens offenbart hätte.
Das hat er nicht! Warum hat er das nicht
getan?? Es bleiben viele Fragen.
Dafür gibt es ausführlichste Vorgehensweisen
über Speiseopfer, Gedenkopfer und was nicht alles. Sind diese so viel wichtiger
als die von mir beispielhaft angeführten Fragen zum Leben??
Da ist eine Menge faul; da ist doch der Wurm
drin? Steckt nicht auch in all den Kirchen der Wurm?
Einzig Paulus hat, wie z.B. im 1Korinther
Kap. 15 geschehen, einen Ansatz gewagt, einige der wesentlichen Glaubeninhalte
zu konkretisieren. – Lebensregeln (Verhaltensvorschriften) u. dergleichen
finden wir in der Heiligen Schrift jedoch recht häufig. Diese will ich auch
nicht verurteilen; sie sind bestimmt gut; doch beantworten diese unsere
dringenden Fragen nicht.
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Meine bösartigen Fragen mögen gläubige
Christen schmerzen. Bis hierhin werden sie ohnehin nicht gelesen haben. Sie
werden mich längst als Gotteslästerer und Verbreiter häretischen Gedankengutes
abgestempelt haben. Also muss ich zwangsläufig vom Teufel sein. Ich habe da
meine eigenen Ansichten. War nicht das, was sich die "Heilige" Kirche
in den vergangenen Jahrtausenden leistete, teuflisch? – Also urteilt bitte
nicht vorschnell.
Wer jetzt meint, ich würde Gott lästern, weil
ich Gottes Wort, die Bibel, in dieser Form respektlos behandle, dem entgegne
ich: Wer sagt denn, dass dieses Buch Gottes Wort ist? Menschen haben dort
irgendwann Gott drauf geschrieben. Die Entstehungsgeschichte der Bibel ist lang
und nicht ganz so, wie diese in den Kirchen gelehrt wird. Am Anfang standen
einige Götter mit ihren Kontaktpersonen, den Priestern.
Wenn es einst so etwas wie Wunder gegeben
hat, also Vorgänge, die sich die Menschen damals nicht haben erklären können,
war das leicht mit Ehrfurcht oder auch Einschüchterungen verbunden. Man hat diese
Wundertaten dann schnell noch etwas grösser gemacht als sie waren.
Übertreibungen liegen in der Natur des Menschen. Die Orientalen sind davon
nicht ausgenommen. Dies hat dann zu Gottesfurcht, wohl auch zu einer gewissen
Ehrfurcht und auch zu regelrechter "Angst" vor "Gott"
geführt. – Und die Priester haben diese Umstände zu ihren Gunsten aufs
reichlichste ausgenutzt. So konnten sie sich Macht, Ansehen und Einfluss,
verbunden mit wirtschaftlichen Vorteilen, sichern.
Musste nicht Christus auch vielleicht
deswegen kommen und ins Geschehen eingreifen, weil mittlerweile zu viel aus dem
Ruder gelaufen war?
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So, liebe Leser, letzt lasse ich Sie im Regen
stehen, ohne auf die wichtigsten Fragen eine Antwort gegeben zu haben. Einige
Antworten habe ich hier und da gefunden und diese auch Themen bezogen an
unterschiedliche Stellen in meiner Homepage platziert. Ich habe nicht auf alles
eine Antwort. Und viele Antworten stehen auch nicht in der Bibel. Doch so
manches steht tatsächlich darin, findet aber von den Kirchen so gut wie keine
Beachtung.
Mehr
dazu z.B. in der Aufsatzreihe: Verbotenes
Wissen
Oder
in der Rubrik: Wissenswertes
Empfehlenswert
auch die Themen: Über Engel
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/bibel/bibel/bibelinhalt.htm