David ehrt den Baal
Juli
2006
Dieses
Unding ist eine Kröte, die alle orthodoxen Bibelgläubigen zu schlucken haben. –
Hier geht es in der Tat nicht mit rechten Dingen zu.
Dieser
Baal, der "Konkurrenzgott", der in der heiligen Schrift über alle
Maße schlecht dargestellt wird, dieser Baal wird in Verbindung mit einem Sieg
des Davids geehrt. (So in dem Sinne, dass der Sieg von Davids Kriegern dem Baal
zugeschrieben wurde). Deshalb wurde ein Ort in der Nähe von Jerusalem (Baal-Perazim)
mit seinem Namen, dem des Gottes Baal, bedacht. Wirklich? Ja! Nachzulesen ist
das an gleich zwei Stellen in der Bibel.
Hier
folgen die beiden Referenzstellen aus der Bibel:
20 Also zog David nach Baal-Perazim. Dort machte David sie nieder. Er
rief aus: "Der Herr hat die Reihen meiner Feinde vor mir her durchbrochen,
wie ein Wasser (einen Damm) durchbricht." Darum nannte man jenen Ort
Baal-Perazim (Herr der Durchbrüche).
11 Als sie nach Baal-Perazim hinaufzogen, schlug David sie
daselbst. David rief aus: "Gott hat meine Feinde durch meine Hand
durchbrochen wie Wasser (einen Damm) durchbricht." Darum nannte man jenen
Ort Baal-Perazim (Herr der Durchbrüche)
Da kam David nach Baal-Perazim. Und David schlug sie daselbst, und
er sprach: Jahwe hat meine Feinde vor mir durchbrochen, gleich einem
Wasserdurchbruch. Daher gab er jenem Orte den Namen Baal-Perazim.
Wie
konnte es dazu kommen? Nun, man muss wissen, dass David einen Bund mit den
Philistern schloss. Mit deren Hilfe errang er einige Siege. Weitaus die meisten
in Davids Armee waren Philister und die verehrten eben den (oder die) Baal(e).
Und so war es ganz natürlich, dass diesem Baal eine entsprechende Ehrung zu
Teil wurde.
Man
muss auch wissen, dass dieser David nicht so gut und ehrenwert war, wie ihn die
jüdische Überlieferung schildert. (Zitat Wikipedia) Wenn man hinter die
Kulissen schaut, entpuppt sich David eher als ein Rebell, als einer der seinem
Volk (besonders seinem König), den Rücken kehrte und sich stattdessen den
Feinden (den Philistern) zuwandte und mit deren Hilfe hinterhältige Kriege
führte. Ob das wirklich im Sinne des Gottes der Israeliten war, sei dahingestellt.
– Es verwundert doch, dass gemäß der biblischen Überlieferung David nach seiner
Salbung noch Jahrzehnte auf seine Einsetzung als König über ganz Israel warten
musste. 71/2 Jahre beliefen sich davon auf die Zeit, in der er nur König über
den Stamm Juda war.
Ob die
bösartigen Geschichten, die man dem Saul zuschreibt, der Wirklichkeit
entsprechen, möchte ich ohnehin stark bezweifeln, ebenso auch die
"Vorhäute" getöteter Feinde, mit welchen sich David vom Volke feiern
ließ. (1Sa
18,5-29).
Ist es
denn so verwerflich, einen Feind am Leben gelassen zu haben? Ist es so
verwerflich, Beutegut sinnvoll zu nutzen, anstatt es zu vernichten??? (1Sa 15,21,22)
Ist es
so rühmlich von Samuel (1Sa 15,32,33)
einen gefesselten König in Stücke zu schlagen???
Diese
Geschichten sollten wir nicht nur lesen, sondern auch verinnerlichen. Ist solch
eine Vorgehensweise irgendwie sinnreich oder moralisch einwandfrei? Hier sollte
man nicht immer seine eigene Urteilsfähigkeit unterdrücken (auch wenn es sich
um die angeblichen "heiligen Sprüche Gottes" handelt) sondern seinen
gesunden Menschenverstand zum Einsatz bringen!!!
Kann es nicht
anders gewesen sein?
Saul hat einen Krieg verloren (das normalste in der Welt, jeder Kriegsherr muss
das einkalkulieren), doch das durfte nicht sein, denn JHWH war ja auf der Seite
der Israeliten. Und wenn Gott mit einem im Bunde ist, dann kann (darf) nichts
schief gehen, seien die Gegner auch noch so zahlreich. Also heißt es schnell
einen Sündenbock finden. Was liegt da näher, als die Schuld beim Heerführer
König Saul, zu suchen. Ganz einfach, Saul hat gegen den Gott ihrer Väter gesündigt.
Und deswegen hatte er diesen Kampf auch nicht gewinnen können.
– Eine
Verbindung zwischen Gottestreue und gewonnenen Kriegen zu sehen entpuppt sich
als Ammenmärchen, das sich in der Christenheit wohl noch lange halten wird.
Auch
dass ist leider der Normalfall, und er macht auch vor dem heiligsten aller
Bücher nicht Halt. Wo "Gott draufsteht", muss nicht zwangsläufig
"Gott drinnen" sein.
Die
Jüdische Geschichte, wie wir sie in Büchern der Chronik oder den Königen lesen,
ist wie ich die Sache beurteile, eine
Geschichte die in späterer Zeit sorgfältig (re)konstruiert wurde. Bei der
Rekonstruktion (Neuschreibung) des AT hat man sorgfältig darauf geachtet, dass
die gemachten Aussagen im Einklang mit den jüdischen Doktrinen jener Zeit
waren. (In der Zeit während der babylonischen Gefangenschaft, die eine große Ausnahmesituation war.)
Aber
offenbar hat man hier und da etwas übersehen. Und bei diesen Schriftstellen (in
Sachen Baal-Preazim) ist das offenbar der Fall gewesen. – Glücklicher Weise,
kann man heute nur sagen, denn durch diese peinlichen Schnitzer entstanden
Schwachstellen, an denen man Möglichkeiten hat, den Hebel anzusetzen.
Wir
sind deswegen nunmehr berechtigt, weitere peinliche Fragen zu stellen,
Wie
z.B.:
War es in der Tat doch nicht Gott, der den Griffel der
Bibelschreiber führte? – Denn Gott, (so kann man vermuten) hätte solche Fehler
nicht gemacht . – Dass Menschen Fehler machen, ist bekannt. Und manchmal
gereichen Fehler auch zu etwas Gutem.
Hier stellt sich die Frage, ob die Geschichte nicht
manipuliert wurde. Sind also viele der uns liebgewordenen biblischen
Geschichten nur eine Farce?
Wenn dem so ist, darf ich alles hinterfragen, was in
diesem "heiligsten" aller Bücher steht. (Von Adam als ersten Menschen
über die Sintflut, von Hiob bis hin zu der Frage, ob die überlieferte Prophetie
wirklich authentisch ist.)
Vieles, was in der Bibel steht, wird ohnehin erst nach
einer kritischen Hinterfragung logisch. Das ist von mir in vielen Aufsätzen
dokumentiert, mit jeweils ganz unterschiedlichen Kritikansätzen.
-------:-------
In
Sachen Baal gibt es noch viele weitere Hinweise darauf, dass er bei den
Israeliten einst eine sehr große Rolle spielte.
Und Elija trat vor das ganze Volk und rief:
Wie lange noch schwankt
ihr nach zwei Seiten? Wenn Jahwe der wahre Gott ist, dann folgt ihm!
Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort.
Das Volk fleht sowohl zu Jahwe als auch zu
Baal um Regen. Die Rede Elijas schließt aus, daß beide zugleich Gott sein
können, und macht dadurch das erwartete Wunder zu einer Entscheidung für Jahwe
als den alleinigen Gott.
Der
Prophet Elia rief diese Worte aus. Das war aber nur möglich, wenn ein großer
Bevölkerungsanteil der Israeliten Baalsanbeter waren. Sie müssen
gesellschaftlich im Volke akzeptiert gewesen sein. Denn in den damaligen rüden
Zeiten, hätte man sonst längst entgegengesteuert.
Angesehene
Israeliten trugen oftmals Namen, die einen unübersehbaren Bezug zum Gott
"Baal" hatten, Söhne von Königen nicht ausgenommen!!!
Ein
Unding!!!
Warum
wird das nicht einmal ins Licht gerückt???
Die
Israeliten trugen oftmals Namen, die an den Gott Baal erinnerten. Ein Name wird
normalerweise von den Eltern gegeben. Keiner hätte diese gezwungen, einen
Baalsnamen zu geben. Nein, sie taten dies freiwillig, mit Stolz und guter
Absicht. – Und niemand schien daran einst Anstoß genommen zu haben.
Doch
wenn wir die biblische Geschichte so nehmen, wie sie in der Bibel berichtet
wird, wäre es ein Unding, ein Paradox;
dann müsste man erwarten, dass jemand, der seinem Sohn einen Baalsnamen gibt,
gesteinigt wird oder ähnliches.
– Aber
dem ist nicht so; es war damals gesellschaftlich ganz akzeptabel. Es muss also
erlaubt sein, weiter zu denken und weitere peinliche Fragen zu stellen.
Gingen
die Israeliten gar nicht so in ihrer Jahweanbetung auf, wie man das meinen
könnte, wenn man die biblischen Geschichten liest??? Die biblischen Geschichten
sind, wie es mir scheint, nicht Spiegelbild des wahrheitlichen Geschehens jener
Zeit. Waren die Israeliten ein Volk mit mehreren Göttern, in dem Baal eine der
Hauptrollen zukam? Viele werden weitergehende Vermutungen mit mir nicht teilen
wollen.
Doch
es gilt schließlich zu bedenken, dass wir nur auf das Zugriff haben, was die
"Bibelerdenker" in ihrer
Recherche übersehen haben. Also muss die wirkliche Wahrheit noch ganz anders
gewesen sein.
Isch-Boschet
= Ischbaal
Doch Abner, der Sohn Ners, der Heerführer
Sauls, hatte Ischbaal,
den Sohn Sauls, mit sich nach Mahanajim genommen
Ischbaal: so lautet der Name richtig
(vgl. 1 Chr 8,39; 9,33); H verändert den Namen, um den darin enthaltenen
Gottesnamen Baal verächtlich zu machen, in Isch-Boschet (Mann der Schande);
vgl. auch 4,4.
Mefiboschet
= Merib-Baal
Jonatan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn,
der an beiden Füßen gelähmt war. Er war fünf Jahre alt gewesen, als die Nachricht
vom Tod Sauls und Jonatans aus Jesreel eintraf; seine Amme hatte ihn
aufgehoben, um mit ihm zu fliehen, aber in der Eile der Flucht war er ihr vom
Arm gefallen; seitdem war er gelähmt. Sein Name war Merib-Baal.
Merib-Baal: So lautet der Name richtig
(vgl. 1 Chr 8,34; 9,40); er wurde ähnlich wie der Name Ischbaal (vgl. Anm. zu
2,8) in H verunstaltet zu Mefiboschet.
Jerubbeschet
= Jerubbaal
Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbaals, erschlagen? Hat
nicht eine Frau in Tebez einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabgeworfen,
so daß er starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangegangen?, dann
sollst du sagen: Auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.
Jerubbaals: Text korr. nach G (vgl. Ri
7,1); H liest Jerubbeschet, um den Namen des Gottes Baal verächtlich zu machen
(vgl. die Anmerkungen zu 2,8; 4,4).
(Weitere
Details zu Baal siehe auch im Aufsatz:)
-------:-------
Ob David die in der Bibel dargestellte Machtfülle erreicht hat,
ist in der neueren Forschung umstritten. Aus ägyptischer und assyrischer
Perspektive war er zweifellos nur ein Provinzfürst. Dennoch ist seine
und Salomos Regierungszeit der Höhepunkt der staatlichen Bedeutung Israels. Nur
während dieser kurzen Periode war ganz Palästina sowie einige Nachbargebiete in
einem israelisch geführten Reich vereint.
Im Rückblick späterer
Generationen wurde David daher zur Heilsgestalt und zum Hoffnungsbild des
kommenden Messias. Dieser
musste Nachkomme ("Sohn") Davids sein.
[Enzyklopädie:
David (Israel). DB Sonderband: Wikipedia 2005/2006, S. 167386]
32 Darauf sagte Samuel: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir!
Agag wurde in Fesseln zu ihm gebracht und sagte: Wahrhaftig, die Bitterkeit des
Todes ist gewichen.
33 Samuel aber erwiderte: Wie dein Schwert die Frauen um ihre
Kinder gebracht, so sei unter den Frauen deine Mutter kinderlos gemacht. Und
Samuel hieb vor den Augen des Herrn in Gilgal Agag in Stücke.
Der Herr sagte zu Samuel: Wie lange willst du noch um Saul trauern?
Ich habe ihn doch verworfen; er soll nicht mehr als König über Israel
herrschen. Fülle dein Horn mit Öl, und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich
zu dem Betlehemiter Isai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König
ausersehen.
Sauls Eifersucht auf David
5 Und David zog in den Kampf und richtete alles recht aus, wohin
Saul ihn auch sandte. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute, und es gefiel
allem Volk gut und auch den Großen Sauls.
6 Es begab sich aber, als David zurückkam vom Sieg über die
Philister, daß die Frauen aus allen Städten Israels herausgingen mit Gesang und
Reigen dem König Saul entgegen unter Jauchzen, mit Pauken und mit Zimbeln.
7 Und die Frauen sangen im Reigen und sprachen: Saul hat tausend
erschlagen, aber David zehntausend.
8 Da ergrimmte Saul sehr, und das Wort missfiel ihm, und er sprach:
Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; ihm wird noch das Königtum
zufallen.
9 Und Saul sah David scheel an von dem Tage an und hinfort.
10 Am andern Tage kam der [a] böse Geist von Gott über Saul, und er
geriet in Raserei in seinem Hause; David aber spielte auf den Saiten mit seiner
Hand, wie er täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Spieß in der Hand
11 und zückte den Spieß und dachte: Ich will David an die Wand
spießen. David aber wich ihm zweimal aus.
12 Und Saul fürchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm,
aber von Saul war er gewichen.
13 Da entfernte ihn Saul aus seiner Nähe und setzte ihn zum
Obersten über tausend Mann. Und David zog aus und ein vor dem Kriegsvolk
14 und richtete all sein Tun recht aus, und der HERR war mit ihm.
15 Als nun Saul sah, daß David alles so gut gelang, graute es ihm
vor David.
16 Aber ganz Israel und Juda hatte David lieb, denn er zog aus und
ein vor ihnen her.
David gewinnt Sauls Tochter zur Frau
17 Und Saul sprach zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab
will ich dir zur Frau geben; sei nur ein tapferer Mann und führe des HERRN
Kriege. Denn Saul dachte: Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die
Hand der Philister.
18 David aber antwortete Saul: Wer bin ich? Und was ist meine
Sippe, das Geschlecht meines Vaters, in Israel, daß ich des Königs Schwiegersohn
werden soll?
19 Als aber die Zeit kam, daß Merab, die Tochter Sauls, David
gegeben werden sollte, wurde sie dem Adriël von Mehola zur Frau gegeben.
20 Aber Michal, Sauls Tochter, hatte David lieb. Als das Saul
angesagt wurde, war es ihm recht.
21 Und Saul sagte sich: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum
Fallstrick wird und die Hände der Philister gegen ihn sind. Und Saul sprach zu
David: Heute in zwei Jahren kannst du mein Schwiegersohn werden.
22 Und Saul gebot seinen Großen: Redet mit David heimlich und
sprecht: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Großen lieben
dich; so werde nun [a] des Königs Schwiegersohn.
23 Und die Großen Sauls sagten diese Worte vor den Ohren Davids.
David aber sprach: Dünkt euch das ein Geringes, des Königs Schwiegersohn zu
werden? Ich bin nur ein armer, geringer Mann.
24 Und die Großen Sauls sagten es ihm weiter und sprachen: Diese
Worte hat David gesagt.
25 Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keinen andern
Brautpreis als hundert Vorhäute von Philistern, um an den Feinden des Königs
Vergeltung zu üben. Aber Saul trachtete danach, David umzubringen durch die
Hände der Philister.
26 Da sagten seine Großen David diese Worte, und es dünkte David
gut, des Königs Schwiegersohn zu werden.
27 Und die Zeit war noch
nicht um, da machte sich David auf und zog hin mit seinen Männern und erschlug
unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute dem
König in voller Zahl, um des Königs Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul
seine Tochter Michal zur Frau.
28 Als aber Saul sah und merkte, daß der HERR mit David war und daß
seine Tochter Michal ihn liebhatte,
29 da fürchtete sich Saul noch mehr vor David und wurde sein Feind
sein Leben lang.
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/bibel/bibel/perazim.htm