Alles war schon

Es gibt nichts Neues unter der Sonne

 

März 2005

 

 

Im Folgeaufsatz werden einige schwer begreifliche Aussagen des Predigers hinterfragt.

Es handelt sich um Erklärungsansätze, keinesfalls um dogmatische Erklärungen.

 

 

Andere Zeit

Es gibt Dinge, die wir in der Begrenztheit unseres Denkens nicht recht nachvollziehen können. Dabei treffen wir immer wieder auf Zeitphänomene. Die Zeit ist immer noch ein wenig verstandener Bestandteil unseres Lebens.

So gelten z.B. bei Gott ganz andere Zeiten. Wie in der Bibel geschrieben steht, sind 1000 Erdenjahre für ihn nur so viel wie für uns ein Tag oder eine Nacht.

 

2Pe 3,8 (Schöningh)

Dies eine aber, Geliebte, dürft ihr ja nicht übersehen: Ein Tag ist bei dem Herrn wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag.

 

Hier haben wir es also mit einem Zeitschlüssel von 360.000 zu 1 zu tun.

Aber die Zeit spielt immerhin noch eine Rolle. Was passiert nun, wenn man sich außerhalb von Raum und Zeit stellt? – Dann würden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als "ein" Szenario  vor uns liegen.

 

 

Alles schon einmal geschehen

Pred 3 (Einheits)

14 Jetzt erkannte ich: Alles, was Gott tut, geschieht in Ewigkeit. Man kann nichts hinzufügen und nichts abschneiden, und Gott hat bewirkt, daß die Menschen ihn fürchten.

15 Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon geschehen, und Gott wird das Verjagte wieder suchen.

 

Könnten die Worte aus dem Prediger dies im Sinn gehabt haben?

Wohl weniger. Selbst wenn man dem Prediger ein überdurchschnittliches Bewusstsein zubilligt, dürften solche Gedanken eher unwahrscheinlich gewesen sein.

Er hatte vermutlich im Sinn, dass alles was geschieht, Teil eines großen Szenarios ist.

Was geschehen soll ist schon geschehen; sei es, dass es bei Gott im Geiste schon geschehen ist und dies alles im Irdischen nur noch nachgespielt zu werden braucht; oder aber in dem Sinne, dass alles schon einmal da war, und  alles sich wiederholt.

 

 

Es wird wieder geschehen

Koh 1,9 (Einheits)

Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

 

Pred 1,9 (Scofield)

Das, was war, ist das, was ‹wieder› sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was ‹wieder› getan wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne.

 

Pred 3,15 (Scofield)

Was da ist, war längst, und was sein wird, ist längst gewesen; und Gott sucht das Entschwundene ‹wieder› hervor.

 

Die anderen Bibelstellen des Predigers zu diesem Thema legen den Verdacht nahe, dass sich im Leben und auch in der Geschichte alles wiederholt; dass insofern alles, was in Zukunft geschehen wird, schon einmal dagewesen war.

Wir sind die "Selben", wir handeln immer irgendwie nach demselben Strickmuster. Und genauso verhält es sich auch mit den anderen. Gleiche Grundvoraussetzungen lösen also mehr oder weniger gleiche oder zumindest ähnliche Szenarien aus.

 

 

Unsere Fehler

Denken wir an uns; wir machen Fehler und es sind immer wieder die gleichen Fehler. Wir sind eben wie wir sind! – Natürlich bewegen wir uns jedes Mal unter veränderten Rahmenbedingungen und deswegen sind die Fehler, die wir begehen, auch etwas unterschiedlich. Aber sie lassen immer wieder unsere unveränderten Schwachstellen zutage treten.

 

 

Nichts Neues unter der Sonne

Irgendwie gilt diese Gesetzmäßigkeit auch im großen Geschehen, in den Ereignissen, die die Welt beherrschen.

Alles wiederholt sich. Wir argumentieren: Wir haben eben aus der Geschichte nichts gelernt.

Aber könnte es nicht auch sein, dass jene die uns spielen (die mit uns spielen) immer wieder einmal dieselbe Karte (dasselbe Spiel) spielen?

Und wenn sie für bestimmte Spielvarianten ihre Drehbücher haben, denn werden eben diese immer wieder hervorgeholt. Da die ehemaligen Darsteller mittlerweile verstorben sind, werden sie mit neuen besetzt. Und ein altes Spiel wird in einer neuen Auflage gestartet. – Da nun die Drehbücher gleich sind, wird sich auch das Szenario nach dem alten Muster abspielen.

 

 

Oder?

Oder könnte es sein, dass es immer wieder dieselben Darsteller sind, die sich in einem neuen, einem späteren Leben zu einer Neuauflage, einer Wiederholung, einer Revanche verabredet haben? – Auch das ergäbe Sinn, denn in der Wiederholung eines Spiels müssten weitgehend gleiche oder zumindest ähnliche Bedingungen herrschen. Und wenn die Beteiligten dieselben Spieler sind, dann wird sich auch der Ablauf des Geschehens recht ähnlich darstellen.

 

 

Chronismen

Und weil das möglicherweise so ist, erkennt man immer wieder gewisse Chronismen, Wiederholungen von Ereignissen.

Darüber gibt es interessante Recherchen, die einen Leser immer wieder in Erstaunen versetzen. Wie kann es sein, dass sich gewisse Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten, an ganz unterschiedlichen Schauplätzen, in unglaublichen Einzelheiten wiederholen???

Auch ich habe Chronismen (meist nur Banalitäten) in meinem eigenen Leben erkennen dürfen. Durch das Dokumentieren von Ereignissen über die Jahre habe ich festgestellt, dass sich Ereignisketten nach etwa 30 Jahren (mit Abständen) auf den Tag genau wiederholten. Zufall???

 

 

So ist es bestimmt

Koh 6,10 (Gute Nachricht)

Alles, was geschieht, ist vor langer Zeit bestimmt worden. Ehe ein Mensch auf die Welt kommt, steht schon fest, was aus ihm wird. Und mit seinem Schöpfer, der mächtiger ist als er, kann er nicht darüber streiten.

 

Da steht es also geschrieben! Was mit uns geschieht, was aus uns wird, ist alles vorab bestimmt. Wir schlüpfen demnach nur in eine uns zugedachte Rolle. Und mit dem uns zugedachten Schicksal zu hadern ist zwecklos, denn "Gott" will es so.

 

Natürlich lässt sich das alles auch in andere Worte kleiden.

 

 

Karma

Wir sind wer (längst bevor wir geboren werden), wir haben unsere eigene Vergangenheit (frühere Leben) und daraus resultiert unser zukünftiges Schicksal (Karma).

Wenn wir also die Gelegenheit zu einem neuen Leben erhalten, hat dieses nach einem bestimmten Plan abzulaufen, der aus unseren Vorleben, unseren Eigenschaften und aus weiteren Rahmenbedingungen resultiert. Und daran können wir nur sehr bedingt etwas ändern. ("Mit dem Schöpfer, der mächtiger ist als man selbst, kann man nicht darüber streiten.")

 

 

Unseren Namen hatten wir schon

Koh 6,10 (Einheits)

Was auch immer jemand war, er hat vorher schon seinen Namen bekommen; es war erkannt, dass er nur ein Mensch sein wird, und er kann nicht mit dem streiten, der mächtiger als er ist.

 

Unser Name (das was mit uns in Verbindung gebracht wird, unsere Persönlichkeit) war uns schon seit der Geburt eigen.

Die angesprochene Seele hatte sich für ein Leben als Mensch qualifiziert. Hier steckt sogar noch ein Hinweis auf andere denkbare Lebensformen (z.B: Als Engel?).

 

Pred 6,10 (Luther)

Was da ist, ist längst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist.

 

Was der Prediger (Salomo) schrieb, wird auch in anderen Bibelbüchern in ganz ähnlicher Weise zum Ausdruck gebracht.

 

 

Schon im Mutterleib

Jeremia
Jer 1,5 (Einheits)

Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.

 

Jer 1,5 (Gute Nachricht)

»Noch bevor ich dich im Leib deiner Mutter entstehen ließ, hatte ich schon meinen Plan mit dir. Noch ehe du aus dem Mutterschoß kamst, hatte ich bereits die Hand auf dich gelegt. Denn zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.«

Jesaja
Jes 49,1 (Einheits)

Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.

 

Jes 42 (Gute Nachricht)

1 Der HERR hat gesagt: »Hier ist mein Bevollmächtigter, hinter dem ich stehe. Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, ihm gebe ich meinen Geist. Er wird die Völker regieren und ihnen das Recht bringen.

Paulus / Galater
Gal 1,15 (Einheits)

Als aber Gott, der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat, mir in seiner Güte

16 seinen Sohn offenbarte, damit ich ihn unter den Heiden verkündige, da zog ich keinen Menschen zu Rate;

 

 

Salomo

Durch den Geist Gottes konnte Salomo zu manchem Erkenntnisschluss gelangen, der weit über das "Normale" hinausging. Er erkannte Zusammenhänge, die dem normal Sehenden und Denkenden verborgen bleiben.

Salomo galt (und gilt immer noch) als besonders weise. Dann frage ich mich, weswegen die Kirchen immer noch einen großen Bogen um das machen, was Salomo schon damals in Worte kleidete??? Und es handelt sich hier nicht um irgendwelches apokryphe oder pseudoreligiöse Schrifttum. Es sind Worte aus der Heiligen Schrift!

 

Darunter fallen Themen wie:
Wiedergeburt, Karma, Schicksal und Vorherbestimmung.

 

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/bibel/wissensw/warschon.htm