Die Loreley

Thema Wassermenschen

 

November 2018 

 

Schwierige Passage

Der Rhein, wo er wohl am reizvollsten ist, macht etwas südlich von St. Goarshausen eine Kurve um den Loreley-Felsen. Eine natürliche Engstelle, die für die Schifffahrt eine Herausforderung ist; insbesondere für jene Lastkähne, die den Rhein aufwärts befahren wollen. Ich gehe davon aus, dass die Schwierigkeiten in der Vergangenheit noch wesentlich größer gewesen sein dürften. Denn damals musste man entweder nur mit Muskelkraft oder mit Segeln die Schifffahrt bewältigen. Ich denke, hier wird so mancher Schiffer an seine Grenzen gekommen sei, und es hat dort auch so manche Havarien gegeben.

 

Ursache für Schiffsunglücke 

Und nun wird den Meerjungfrauen nachgesagt (schon aus antiken Zeiten), dass sie für so manches Schiffsunglück verantwortlich waren (und sei es nur, dass die Seemänner durch ihre betörenden Gesänge unachtsam wurden und vom eigentlichen Kurs abkamen.) D. h., Schiffsunglücke mögen in der damaligen Zeit oftmals den Meerjungfrauen zugeschrieben worden sein.

 

Loreley Burg Katz

Bildquelle

Burg Katz, dahinter der Loreley-Felsen, um den der Rhein einen Bogen machen muss

 

Kontakte Zu Wassermenschen 

Es stellt sich jedoch die Frage, ob es im Rhein einstmals sogar Wassermenschen gegeben haben könnte? Der Rhein war auch in früheren Zeiten keine abgelegene Gegend und somit für Meeresbewohner, die nicht entdeckt werden wollten, sicher nicht die erste Wahl. Es gibt eine Frau, die in der Jetztzeit zu gewissen Wassermenschen Kontakt aufgenommen hat. Sie schreibt in ihrem Büchlein nicht, wo genau dieser (indirekte) Kontakt stattgefunden hat. Aber ihr Wohnort liegt in der Nähe von Bonn. Und Bonn liegt ja am Rhein(*) ..... also ist es wohl nicht abwegig, dass es hier (zumindest früher) Wassermenschen gegeben haben könnte.

(*) in ihrem Fall erachte ich jedoch einen der Nebenflüsse des Rheins als wahrscheinlicher.

 

Skulptur der Loreley

Bildquelle

Skulptur unten vor dem Loreley-Felsen

 

Skulpturen am und auf dem Berg 

Jetzt ist der Loreley-Felsen ganz diesem Mythos entsprechend für Touristen gestaltet. Unten am Wasser steht eine lebensgroße Skulptur der Loreley mit langen Haaren (aber ohne Fischschwanz), die aufs Wasser schaut.

Oben auf dem Berg steht ebenfalls eine Loreley-Skulptur; an einer Aussichts-Stelle, an der man in beide Richtungen weithin über den Rhein blicken kann. Eine beliebte Stelle für Erinnerungsfotos, wo man gerne (s)eine Frau (im Idealfall mit langen Haaren) auf dem Felsen sitzend fotografiert. Und um allen Klischees gerecht zu werden, sollte sie sich dabei noch die Haare kämmen.

 

Lange Haare kämmen

Als ich vor vielen Jahrzehnten, im Rahmen einer Klassenreise, einmal diesen Ort besuchte, musste sich auch ein Mädel (natürlich das mit den längsten Haaren) auf den Felsen dort setzen, um dann fotografiert zu werden. Daran hat sich nicht viel geändert, denn im Internet findet man viele Frauen, die sich genau an dieser Stelle ihre Haare kämmen.

 

Sagengeschichten 

So hat sich also in Verbindung mit dem Loreley-Felsen die Erinnerung an Meerjungfrauen, welche die Schiffer mit ihrem Gesang betörten, immer noch gehalten. Die meisten Menschen kennen die Loreley Geschichten, natürlich nur als Überlieferung oder als Sagengeschichte. Doch manche mögen darin einen Kern Wahrheit vermuten, was im Übrigen auf recht viele Märchen zutrifft.

 

Loreley Postkartenmotive

Postkartenmotive gefunden auf: http://www.goethezeitportal.de

Bildquellen: linkes Bild, rechtes Bild

 

 

 

Loreley - Gedicht 

Hierzu passend, das bekannte Gedicht von Heinrich Heine:

 

 

Die Loreley / Heinrich Heine (1824)

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin,
Ein Märchen aus uralten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt,
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr gold'nes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar,
Sie kämmt es mit goldenem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewalt'ge Melodei
.

 

Den Schiffer im kleinen Schiffe,
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn,
Und das hat mit ihrem Singen,
Die Loreley getan.

 

 

Zwei weitere Loreley - Geschichten siehe auf sagen.at

Einmal als Sterbliche Jungfrau und einmal als eine Undine

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/sirenas/Loreley.htm