mit dem Thema Außerirdische
Dezember 2008
Talkshows
erfreuen sich großer Beliebtheit. Jedes erdenkliche Thema kommt dort einmal zur
Sprache.
Zu den
Themen, die immer wieder Einschaltquoten garantieren, gehören Themen wie UFOs
und Außerirdische. Besonders in den Neunzigern wurde davon reichlich Gebrauch
gemacht.
Talkshows haben
so ihre eigenen Rituale (leider), dadurch bleibt die Seriosität auf der
Strecke. Schließlich muss alles irgendwie möglichst "actionreich"
ablaufen. Und das will man auf keinem Fall dem Zufall überlassen.
So wird also
im Vorwege (redaktionell) ein entsprechendes "Drehbuch der Aktionen"
erstellt.
Das könnte
in etwa nach folgendem Muster geschehen. (Bezogen auf die Äußerirdischen-Thematik
– andere Themen mögen andere Vorgaben erforderlich machen.)
So werden meist zwei bis drei Personen eingeladen, die etwas
erlebt haben und nun gebeten werden, ihre Geschichte vorzutragen.
Dabei wird darauf geachtet, dass mindestens eine der Personen
ein sehr unglaubwürdiges Erlebnis hatte.
Dann kommt meist ein Arzt oder Psychologe mit auf die Bühne.
Immerhin implementiert man denen, die Außerirdischen-Kontakte gehabt haben
wollen, eine gewisse Unzurechnungsfähigkeit.
Ein Kenner der Materie, z.B. jemand, der zu entsprechenden
Themen ein bekanntes Buch geschrieben hat.
Ein Wissenschaftler. In Sachen UFOs sind es meist Astronomen
oder Physiker.
Und dann ist da meist noch einer, (oder eine attraktive junge
Frau) der (die) sich das alles nicht vorstellen kann und viele provozierende
Fragen stellt.
Von der
Leitung werden die Kandidaten gezielt so auf die Bühne gebeten, dass
Kontroversen vorgezeichnet sind.
Kritiker und
Skeptiker werden so geschickt auf die Berichte der "Zeugen"
angesetzt, dass ein gewisser Konflikt vorprogrammiert ist. Heftige
Meinungsverschiedenheiten sind ja erwünscht; das "lächerlich machen"
inklusive.
Leicht
lassen sich die Zuschauer beeinflussen. Schon bevor die Show beginnt, lernen
die Zuschauer Begeisterung zu zeigen. Dafür hat der Veranstalter extra einige
Animateure vor Ort.
Und diese
Animateure lenken das Zuschauerverhalten auch während der Show. Also wann
geklatscht werden soll, wann man "Buh" rufen soll oder was eben
gerade zum Ablauf gut passt.
Ich habe
mehrfach erleben müssen, dass die "vorprogrammierten" Gäste immer
dann Beifall zollen, wenn die Animateure es ihnen vorgeben. Doch meist ist das
gerade der völlig falsche Zeitpunkt. Eigentlich der, an dem man sein Missfallen
hätte ausdrücken müssen.
Manche Gäste
sind in der Tat recht wahllos vor Ort, doch durch das Alter der Gäste, ein
gezieltes Auswahlverfahren für die Geladenen und die Orte, an die man sie sich
setzen lässt, hat man weitere Möglichkeiten, ganz im Sinne der Regie die
Zuschauer zum Einsatz zu bringen.
Viele, die
dem TV-Zuschauer nur als Gäste gezeigt werden, sind in Wirklichkeit geladene
Akteure, die zu bestimmten Themen ganz bestimmte Antworten geben sollen. Wie
gesagt, nichts soll dem Zufall überlassen werden.
So sind also
die Rahmenbedingungen für den Veranstalter recht kalkulierbar. Er hat es voll
im Griff, wie ein Thema "rüberkommt". – Ich vergaß noch zu sagen,
dass die geladenen Gäste vor ihrem Auftritt selbstverständlich in getrennten
Räumen "verwahrt" werden, damit sie sich auf keinen Fall vorher
miteinander austauschen.
So ist es
also ein Leichtes, einen UFO-Zeugen, oder jemanden, der Kontakt mit
Außerirdischen gehabt hatte, genüsslich vor laufender Kamera zu provozieren und
lächerlich zu machen.
Und weil in
unserer Gesellschaft jene, die vorgeben, mit Außerirdischen Kontakt zu haben,
als Spinner gelten, werden ganz in diesem Sinne auch diese Talkshows
veranstaltet. Das Klischee muss stimmen. Doch das wiederum wird von den Machern
bestimmt, die "redaktionell" auf einer sehr viel höheren Ebene
agieren. Die Fernsehredakteure sind in ihren Schreibstuben letztendlich nur
Marionetten, die diesen "Befehlen von ganz oben" gehorchen.
Gehorchen
sie nicht, könnte sie das schnell ihren Job kosten.
Siehe dazu
auch: Ein
UFO-Beitrag mit Folgen unter dem Thema: Desinformation
Über die
Jahre hat man also schon manchen Zeugen, der von Kontakten mit Außerirdischen
berichtete, vor laufender Kamera lächerlich gemacht. Ein eher ungeheuerliches
Vorgehen. Denn man sollte wirklich berücksichtigen, dass die meisten Zeugen es
sich lange überlegt haben, überhaupt über ihr Erlebnis zu sprechen. Sie mögen
mit dem Erlebten noch ein Traumata haben und dann werden diese Opfer erneut vor
der Kamera zu Opfern gemacht. Jene, die dieses schändliche Zeremoniell
inszenieren, sollen sich schämen. Sie sind es nicht wert, weiterhin ihren
redaktionellen Job zu machen. Denn zur Arbeit eines Redakteurs gehört meines
Erachtens eine objektive Berichterstattung.
Wen wundert
es da, dass immer weniger bereit sind, über ihre Erlebnisse mit Außerirdischen
öffentlich im TV zu sprechen? Viele sind das Risiko eingegangen, weil sie der
Meinung waren, so etwas muss doch berichtet werden, die Öffentlichkeit muss
davon erfahren. Oder - wenn ich das nicht mache, wer macht das dann? Trotz der
redaktionellen Zwangsjacke, in der sich die meisten Zeugen vor der Kamera
befanden, haben sich einige sehr gut und auch schlagfertig geäußert. Auf diesem
Wege ist tatsächlich so manche Geschichte (auch wenn sie lächerlich gemacht
wurde) bekannt geworden. Immerhin muss man wissen, dass selber Betroffene sehr
gut beurteilen können, was wahr ist und was nicht – und jenen mag es sehr
geholfen haben, dass andere etwas vergleichbares erlebt haben!!!
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/ET/talkshows.htm