Kirchenväter

Die Drahtzieher der ersten Stunde

 

Dezember 2005

 

 

Weswegen gibt es Sinn, mich persönlich u.a. auch mit den alten Kirchenvätern auseinander zusetzen??

 

Mein Denkansatz ist folgender:

Christus hat ein völlig neues oder anders aus gedrückt, stark korrigiertes Judentum, hervorgerufen.

 

Veränderungen im Glauben

Dabei war Christus ein Prophet, der durch seine Nähe zu Gott erstaunliche Wahrheiten ins Denken jener Zeit einbringen konnte. Es waren in vielen Dingen völlig neue Wege, die er beschritt. Es war eine Richtigstellung, oder wie man heute auch sagen könnte, ein völlig neues Update des Glaubens des ersten Jahrhunderts. – Nun liegt es in der Natur der Sache, dass jeder neue Glaube sehr starken Veränderungstendenzen unterliegt. D.h., jeder, der in nachfolgenden Generationen einen gewissen Einfluss hat, wird das Bestreben haben, Verbesserungen und Korrekturen vorzunehmen. Der Glaube verändert sich über die Zeit hinweg kontinuierlich. Und längst nicht jede Korrektur ist zwangsläufig eine Verbesserung.

 

Korrekturen im 4.Jahrh.

Die Christenheit erfuhr im vierten Jahrhundert so einen besonderen Korrekturansatz. Dieser war einerseits längst überfällig; doch bestand die Gefahr, dass wertvolle Glaubensinhalte gegen wertlose eingetauscht wurden. Immerhin hatte man sich schon einige Jahrhunderte von den Ursprüngen entfernt. Und in dieser Zeit ist eine ganze Menge (im damaligen christlichen Glauben) geschehen. Die Kirchenväter der frühen Zeit (wenn sie zu denen gehörten, die uns Schriftliches hinterlassen haben) sind eine Quelle, um sich rückwärts orientierend, Christus etwas nähern zu können. – Denn ich habe den begründeten Verdacht, dass über die Jahre hinweg wertvolle Glaubensaussagen von Christus und den Aposteln nachträglich abgeändert wurden. Oder, was noch häufiger Praxis war, durch zusätzliche Glaubensinhalte "aufgepeppt" wurden. Nur sind diese vielen zusätzlichen Glaubensvorstellungen, die später ein fester Bestandteil der christlichen Kirche wurden, oftmals nichts als (vielleicht sogar schöne aber doch) wertlose Vorstellungen über Gott, Christus, das Leben und den Tod. 

 

Trennung von Klerus und Gläubigen

Natürlich wird man in den Lehren der frühen Kirchenväter schon eine Menge wertloses und verfremdetes Gedankengut des christlichen Glaubens finden, aber auch Hinweise auf ein Wissen, welches uns über die Jahrhunderte völlig abhanden gekommen ist. Denn wie mir scheint, wurde der Glaube teilweise systematisch umgebaut. Es ließen sich viele Beispiele anführen, die aber nicht Bestandteil dieses Aufsatzes sein sollen. Um aber nicht zu sehr zu theoretisieren, möchte ich beispielhaft die Trennung von Klerus und Gläubigen erwähnen. Das ermöglichte, Machtstrukturen zu festigen, Macht auszuüben und weitgehende "Kontrolle über alles Kirchliche" zu haben. – Und wo blieb der heilige Geist? Nun, den brauchte man nicht mehr, der war eigenen Interessen oftmals nur im Wege.

 

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Verwertbare Quellen

Um sich vom Ursprung ein möglichst genaues Bild machen zu können, wird man auf viele verwertbare Quellen zurückzugreifen haben.

 

Neben den Schriften der Kirchenväter (wie Origenes, Eusebius, Irenäus, …)

sind es noch die Apokryphen Schriften,

einstmals Kanonischen Schriften (wie Hirte des Hermas, Clemensbriefe, Barnabasbriefe)

Originalfunde (wie z.B. Qumran u. Nag Hamadi),

Originalfunde aus anderen Kulturen (wie z.B. sumerische Epen),

Zeugnisse späterer Propheten (wie z.B. Johannes v. Jerusalem),

Geheimschriften (wie z.B. den Sohar, und jene der Templer)

und Zeugnissen von Sehern der Gegenwart.

 

Alles zusammengenommen dürfte es einerseits eine immense Schriftenflut sein, andererseits ein schier unerschöpflicher Fundus, um an Wahrheiten über Gott und an das Leben schlechthin heranzukommen. – Nur, alles zu sichten und zu selektieren, ist schlichtweg auch unmöglich. Es bleibt also nur ein gewisser Ansatz bestehen, einiges ans Licht zu bringen und kleine, vielleicht aber auch wesentliche, Korrekturen vorzunehmen. Mit unkonventionellen Ansätzen wird es mir hier und da möglich sein, einiges ins rechte Licht zu rücken. Allerdings werden meine Möglichkeiten durch die begrenzte Zeit deutlich beschnitten.

 

Es mag sein, dass die eine oder andere Schrift von mir später nochmals, auf aufschlussreiche Glaubensaussagen hin, aufbereitet wird.

Irenäus und Eusebius haben mir schon jetzt wichtigen Aufschluss über die Entstehungsgeschichte der Bibel geliefert. Siehe: Das AT des Esra

 

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/bibel/bibel/kirchenvater.htm