Sept
2007
Olam ist ein Begriff, den wir in unseren Bibeln vergeblich
suchen werden. Es handelt sich um einen hebräischen Begriff, den wir immer nur
übersetzt präsentiert bekommen.
Z. Sitchin (der sich angeblich gut mit den alten
Sprachen auskennen will), ist der Meinung, dass sich hinter dem Namen
"Olam" der Wohnort Gottes verbirgt. Nach Sitchin wäre das der Planet Nibiru, der unsere
Sonne angeblich in etwa 3.600 Jahren einmal umkreist.
Ich kann nicht beurteilen, ob es sich so verhält.
Dennoch halte ich den Gedanken, "Olam" als Gottesplaneten (wo sich
dieser auch immer befinden mag) zu sehen, für wichtig genug, um ihn genauer zu
untersuchen.
Obwohl der Begriff Olam in unseren Bibeln nicht
erscheint, enthalten einige Bibelübersetzungen Fußnoten, in denen auf diesen
Begriff eingegangen wird.
In der Regel wird Olam als Adjektiv verstanden,
welcher für einen langen Zeitraum steht. Da Sprachwissenschaftler mittlerweile
erkannt haben, dass es sich um ein Nomen handeln müsste, wird Olam in einigen
Übersetzungen mit "Ewigkeit" übersetzt.
Doch "ewig" ist mehr als nur ein langer Zeitraum
und damit wird Olam eigentlich immer ein falscher Sinn gegeben.
Dieser Sachverhalt ist den Bibelübersetzern sehr wohl
bekannt, doch versäumen sie es, wider besseren Wissens, Bibelübersetzungen
entsprechend korrekt zu übersetzen.
Siehe Kommentar im Anhang
Wird mit Ewigkeit der Begriff Olam wirklich richtig
übersetzt?
Wenn Olam im Bibeltext für eine lange Zeit steht, dann
ist die Übersetzung wohl frei, aber zumindest inhaltlich noch korrekt.
Ist mit Olam jedoch ein Ort gemeint, geht der Sinn der
Übersetzung völlig verloren!
Hier einige Beispiele:
Dein Thron steht fest von Anbeginn, du bist
seit Ewigkeit.
Dein Thron
steht fest von Anbeginn, du bist von Olam.
Du aber, Herr, bleibst ewig, dein Thron von
Geschlecht zu Geschlecht.
Du aber, Herr,
bleibst ewig, dein Thron ist von Olam.
Aber der HERR ist der wahrhaftige Gott, der
lebendige Gott, der ewige König.
Aber der HERR
ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der König von Olam.
Der Herr aber ist in Wahrheit Gott,
lebendiger Gott und ewiger König.
Der Herr aber
ist in Wahrheit Gott, lebendiger Gott und König von Olam.
Der Herr ist König für immer und ewig, in seinem Land gehen die Heiden
zugrunde.
Der Herr ist König von Olam, in seinem Land
gehen die Heiden zugrunde.
Inhaltlich widersprechen sich die beiden Varianten
nicht. Denn von Olam als einen Ort zu reden, schließt die Ewigkeit nicht aus.
Olam als ein Gottesort steht ohnehin für lange und längste Zeitabschnitte.
Doch wenn man "Olam" absolut nicht als einen
Ort verstanden wissen will, kann (zumindest, wenn der Gottesort gemeint ist),
wichtiges zum Verständnis verloren gehen.
Weißt du es nicht, hörst du es nicht? Der Herr ist ein ewiger Gott, der
die weite Erde erschuf.
Weißt du es nicht, hörst du es nicht? Der
Herr ist von Olam, der die weite Erde erschuf.
Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den
Herrn an unter dem Namen: Gott, der Ewige.
Abraham aber pflanzte eine Tamariske in
Beerscheba und rief dort den Herrn an unter dem Namen: Gott, von Olam.
... So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein
ewiger Bund sein.
... So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an
eurem Fleisch tragt, der Bund des Olam sein.
Der
Sinn, Olam als einen Ort zu verstehen, ist in den hier genannten Beispielen
mehr oder weniger erkennbar.
Die
meisten Christen sehen keine Notwendigkeit zur Beschneidung. Damit wäre ein
Bezug auf Ewigkeit eher missverständlich. Die Beschneidung jedoch mit Olam, dem
Gottessitz in Verbindung zu bringen, ist einleuchtender.
Sitchin
geht davon aus, dass die Götter wahrscheinlich keine Vorhaut hatten. Eine
Beschneidung würde somit eine gewisse Zugehörigkeit zum Gottesgeschlecht
symbolisieren.
dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort, in dem Land, das ich
euren Vätern gegeben habe für ewige Zeiten.
dann will ich bei euch wohnen hier an diesem
Ort, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe von Olam zu Olam.
Wir
kennen den Begriff von Jahr zu Jahr. Doch nach Sitchin ist ein Gottesjahr 3.600
Erdenjahre lang. Die Bibel selbst nennt gar einen Umrechnungsfaktor von 1:
360.000
Ein
Vergleich der vorsintflutlichen Ahnen, wie diese in der Bibel erwähnt werden,
lässt immerhin noch einen Umrechnungsfaktor von 1: 60 zu.
Die
"Olamzeit" ist also für einen kurzlebigen Menschen allemal eine
"Ewigkeit".
In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch,
nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese
ihnen Kinder geboren hatten.
Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer.
Das sind die Helden von Olam, die berühmten
Männer.
Dieser
Text ist wie kein anderer dazu geeignet, Olam nicht als einen Zeitbegriff zu
verstehen, sondern als einen wirklichen Ort.
So
wird schnell, wenn man einem Begriff (wie in diesem Fall Olam) einen falschen
Sinn gibt, ein Verständnis in eine ganz andere (womöglich falsche) Richtung
gelenkt.
Für
Christen ist Gott ewiglich und unsterblich. Und so ist, wenn man Olam mit
ewiglich gleichsetzt, die Ewigkeit ein Attribut Gottes. Und das passt genau in
das christliche Gottesklischee. Aber ist das wirklich der richtige Sinn?
Ich
halte es für angebracht, (angeraten) Klischees und Dogmen auf breiter Front zu
hinterfragen.
Wird
Olam jedoch als ein wirklicher Ort verstanden, käme man der Wahrheit womöglich
ein ganzes Stück näher. Man müsste als Kirchen-Christ allerdings manche Glaubensvorstellung
korrigieren.
·
Gott ist womöglich nicht ewiglich.
·
Gott kommt nicht vom Himmel, sondern von
einem Planeten. (Wobei vom Himmel kommen, von einem anderen Planeten kommen,
nicht ausschließt)
·
Gott ist der Spezies Mensch ähnlich
·
U.v.m. …
Die Kirche Christi der Heiligen der letzten Tage
(Mormonen) kennt einen Gottesplaneten.
In der Schrift "Buch Abraham" wird dieser an
einigen Stellen erwähnt.
Es sei angemerkt, dass das Buch Abraham inhaltlich
mehrere Merkmale von Authentizität aufweist.
Und der Herr sagte mir, und zwar durch den
Urim und Tummim, daß der
Kolob gemäß seinen Zeiten und Jahreszeiten in seinen Umdrehungen der
Weise des Herrn entspreche; eine Umdrehung sei für den Herrn nach seiner Zeitrechnung
ein Tag, und das seien eintausend Jahre gemäß der Zeit, die demjenigen bestimmt
ist, auf dem du stehst. Das ist die Zeitrechnung des Herrn, nämlich gemäß der
Zeitrechnung des Kolob.
Dem
"Kolob" habe ich einen eigenen Aufsatz
gewidmet.
Man
könnte geneigt sein anzunehmen, dass Olam mit Kolob gleichzusetzen ist.
Weitere
Hinweise entnehme man auch dem Aufsatz: Der Himmel der
Bibel
Auszüge
aus dem Psalm 24 in zwei Übersetzungsvarianten.
Blau
= Züricher Bibel
Schwarz = Rückübersetzung des Autors einiger
Begrifflichkeiten (JHWH und Olam; blieben unübersetzt; den Begriff Kabod, der
meist mit Herrlichkeit wiedergegeben wird habe ich mit Himmelsschiff
gleichgesetzt)
7 Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, erhebt euch, ihr uralten Pforten,
dass einziehe der König der Herrlichkeit.
7
Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, erhebt euch, ihr Pforten von Olam, dass
einziehe der König in dem Himmelsschiff.
8 Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr, der Starke und Held,
der Herr, der Held im Kampf.
8
Wer ist der König in dem Himmelsschiff? JHWH, der Starke und Held, JHWH, der
Held im Kampf.
9 Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, erhebt euch, ihr uralten Pforten,
dass einziehe der König der Herrlichkeit.
9
Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, erhebt euch, ihr Pforten von Olam, dass
einziehe der König in dem Himmelsschiff.
10 Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist
der König der Herrlichkeit. Sela
10
Wer ist der König in dem Himmelsschiff? JHWH Zebaoth, er ist der König im
Himmelsschiff. Sela
Und sie gehen weg zu ewiger Strafe[A]; die Gerechten
aber gehen ein ins ewige Leben."
A) Das hier gebrauchte Wort
kommt im Neuen Testament nur noch 1. Joh. 4,18 vor. B) "Ewig" wird
bei "Strafe" und "Leben" im Griechischen durch dasselbe
Wort (aionios) ausgedrückt. Dieses Wort muß daher auch in beiden Fällen dieselbe
Bedeutung haben. Nun bezeichnet aber aionios in allen Stellen des Neuen
Testaments den Begriff der Ewigkeit im vollen Sinne des Wortes, während an
manchen Stellen des Alten Testaments das Wort olam (Ewigkeit) nur von einem endlichen, wenn auch langen
Zeitraum gebraucht wird (z.B. 5. Mos. 13,17; 15,17; 1. Sam. 1,22; 27,12;
Jes. 32,14). - Vgl. mit V.31-46 Offb. 20,11-15.
Und Abraham pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und
rief dort den Namen des HERRN[a], des ewigen Gottes,[A] an.
A)
"Ewiger Gott" (hebr. El
Olam).
(1) Das hebräische
Wort Olam wird in der Schrift gebraucht (a) für heimliche oder verborgene Dinge
(z. B. 3. Mose 5,2; 2Kö 4,27, "verborgen"; Ps 10,1,
"verbirgt"; (b) für unbestimmte Zeit oder Zeitalter (3. Mose 25,32;
"ewig"; Jos 24,2 "vorzeiten"). Weiter wird das Wort
gebraucht, um die ewige Dauer des Wesens Gottes auszudrücken (Ps 90,2 "von
Ewigkeit zu Ewigkeit"); es ist auch das hebräische Synonym für das
griechische Wort aion, Zeitalter. Siehe 1. Mose 1,28; Fußnote 13 (3).
(2) Die Ideen von Dingen, die verborgen und von unbestimmter Dauer sind,
verbinden sich in diesem Wort. Beide Ideen sind in der Lehre von den Heilszeiten oder Zeitaltern
enthalten. Sie gehören zu den "Geheimnissen" Gottes (Mt 13,11;
Eph 1,9.10; 3,2-6). Der "ewige Gott" (El Olam) ist also der Name der
Gottheit, kraft dessen Er der Gott ist, dessen Weisheit alle Zeit und Ewigkeit
in das Geheimnis der aufeinanderfolgenden Zeitalter oder Heilszeiten geteilt
hat. Es bedeutet nicht nur, daß Er ewig ist, sondern daß Er Gott über ewige
Dinge ist. Über andere Namen der Gottheit siehe Fußnoten zu: 1. Mose 1,1; 14,8;
15,2(2); 17,1; 2. Mose 34,6; 1Sam 1,3; Mal 3,18.
Die oben genannten Ewigkeitsbegriffe und
Redeformen wurzeln bereits im Sprachgebrauch der LXX, die eine unübersehbare
Fülle von Ausdrücken für E. bietet und darin wiederum auf den hebr. Grundtext
zurückgeht. Das hebr. olam
hat nicht die Bedeutung der Zeitlosigkeit, sondern meint die verborgene, ferne
Zeit - nach vorn: »zukünftige Zeit« (z.B. 1Mo13,15); oder nach hinten:
»Vorzeit, Urzeit« (1Mo6,4). Diese Zeitstrecke muß dabei nicht unendlich sein; Am9,11 nennt die Zeit
Davids jeme olam (»alte Tage«; LÜ: »vorzeiten«, nicht: »Tage der E.«).Wichtig
ist auch der Bezug der Zeit auf das Leben. Die Vorstellung, daß gelebte Zeit
keine E. sei, und daß E. als Zeitlosigkeit die Form des göttlichen Lebens ist,
entspricht nicht der atl. Auffassung. In Jes45,17 finden wir schon den
pluralischen Ewigkeitsbegriff; und im Sinne eines langen, aber nicht grenzenlosen Zeitraumes haben
wir auch die »höfische Formel« zu verstehen: »Der König lebe ewig«: Neh2,3;
Dan2,4; 3,9 u.a.
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/goetter/olam.htm